Sprachen
Navigation
Bilder die Lügen Hintergrund
Sonderausstellung

X für U – Bilder, die lügen

Sonderausstellung im Landesmuseum vom 31. Oktober 2008 bis 22. März 2009 « zurück

 

Die bekannteste Methode, Fotos zu manipulieren, ist der direkte Eingriff in das Bildmaterial. Vor allem totalitäre Systeme nutzen bis heute diese Methode. "D wie Damnatio memoriae" bedeutet im klassischen Verständnis, die Erinnerung an bereits verstorbene Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens auszulöschen. Die Ausstellung zeigt, wie missliebig gewordene und in Ungnade gefallene Personen aus vorhandenem Bildmaterial entfernt und so aus der geschichtlichen Erinnerung gestrichen werden.
Schere und Retuschepinsel sind heute längst überholt. Die modernen technischen Möglichkeiten digitaler Bildbearbeitung lassen eine Unterscheidung von authentischem und bearbeitetem Bild nicht mehr zu. "Z wie Zukunft" zeigt, wie neue virtuelle Realitäten entstehen.

Bilder lügen auch durch Informationen zum Bild: "B wie Born" rollt einen der spektakulärsten Fälle von Fäl­schung im Fernsehen auf. Mangelhafte journalistische Sorgfalt ermöglichte dem freiberuflich arbeitenden Journalisten Michael Born, Magazinbeiträge mit gestellten Szenen bei verschiedenen Sendern zu platzieren. Nicht die Bilder allein, sondern erst die begleitende Kommentierung machten die Beiträge zur Lüge.

Ein weiteres Grundmuster ist die "Lüge mit Bildern", die geschickte und manipulative Zusammenstellung von Einzelbildern. "F wie Führermythos" zeigt am Beispiel des "Führers" Adolf Hitler die Inszenierung einer Person zum fast übernatürlichen Wesen der "Vorsehung".

Jeder "Fall" der Ausstellung wird in seinem spezifischen historischen Kontext erläutert. Wesentliche Rollen spielen technische Umsetzung, Entlarvung und Rezeption der Lügengeschichten. Ziel ist, den Besucher zu kritischem Umgang mit Bildern anzuregen. Dies ist eine Ausstellung der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Bonn. Die Wanderausstellung wird mit finanzieller Unterstützung der Bundeszentrale für politische Bildung realisiert.

Zur Ausstellung ist ein reich illustriertes Buch erschienen: Bilder, die lügen. Begleitbuch zur Ausstellung. Hg. Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Bonn, 3. Aufl. 2003 (ISBN 3-416-02902-X)

 

 

Das Bild zeigt einen irakischen Soldaten umgeben von amerikanischen Soldaten im Irak-Krieg 2003.
Foto: AP Photo/Itsuo Inouye Montage: Ursula Dahmen/Der Tagesspiegel  
 

 
Der 'Objektiv' Redaktionsraum für Gruppenarbeiten, im Kontext zu der Sonderausstellung.
Die Bildagentur Keystone stellte Ihre Online-Bilddatenbank mit aktuellsten Presse- und Themenbildern aus der ganzen Welt zu Verfügung.
 

 
Schulklassen entdecken bei spannenden, interaktiven Führungen das Thema der Sonderausstellung
 

31.10.2008 – 22.3.2009
Liechtensteinisches LandesMuseum